PM Thinking

​Im Projektmanagement spielen Strategic Thinking, Systems Thinking und Design Thinking jeweils eine wichtige, aber unterschiedliche Rolle. Alle drei Denkansätze helfen dabei, Projekte erfolgreicher, zielgerichteter und nachhaltiger zu gestalten.
 

Im Projektmanagement sorgen sie jeweils auf ihre eigene Weise dafür, dass ein Projekt nicht nur durchgeführt wird, sondern besser durchdacht, effizienter umgesetzt und nachhaltiger geplant ist. 

​Strategic Thinking  (Strategisches Denken)

Langfristige Ausrichtung und Nutzen für das Unternehmen sicherstellen.

 

Wichtige Aspekte im Projekt Management:

  • Projektziele auf Unternehmensstrategie ausrichten: Sicherstellen, dass Projekte einen Beitrag zu den strategischen Zielen leisten.
  • Stakeholder-Analyse und -Management: Frühzeitige Einbindung und gezielte Kommunikation.
  • Priorisierung von Projekten: Bewertung nach strategischer Relevanz (z.B. mithilfe von Portfoliomanagement)
  • Risikobewusstsein auf strategischer Ebene: Einschätzung, wie Projektrisiken das Unternehmen insgesamt beeinflussen.

 

Vorgehen:

  • Projektziel(e) und Unternehmensstrategie abstimmen: Das Unternehmen hat das Ziel, die Kundenbindung (Loyality) zu erhöhen und den Umsatz über digitale Kanäle zu steigern. Daher sollte die App-Funktionen bieten, die den Kunden an das Unternehmen binden können (z.B. personalisierte Angebote oder schnelle Unterstützung).
  • Stakeholder Management: Frühzeitige Gespräche mit wichtigen Stakeholdern (Marketing, Vertrieb, IT, etc.), um sicherzustellen, dass alle relevanten Perspektiven berücksichtigt werden.

  • Priorisierung und Budgetierung: Die App wird als strategisches Projekt betrachtet und bekommt die notwendige Priorität. Gleichzeitig wird das Budget und der Ressourcenbedarf festgelegt, basierend auf der Wichtigkeit des Projekts für die strategischen Ziele des Unternehmens.
  • Risikomanagement: Identifikation von potenziellen Risiken, z.B. Marktrisiken (Wettbewerbsdruck) oder technische Risiken, und entsprechende Pläne zur Minderung dieser Risiken.
Segelschiff mit der Kompassrose
Segelschiff über das Schiff nach vorn mit Zahnrädern für die Digitalisierung
​Systems Thinking (Systemisches Denken)

Zusammenhänge und Wechselwirkungen im grösseren Gesamtsystem verstehen.

 

Wichtige Aspekte im Projekt Management:

  • Ganzheitliche Betrachtung: Projekte nicht isoliert betrachten, sondern im Kontext von Organisation, Prozessen, Technologien und Menschen.

  • Interpendenzen erkennen: Auswirkungen von Projektentscheidungen auf andere Projekte, Abteilungen oder Systeme antizipieren.

  • Dynamiken und Feedback-Schleifen berücksichtigen: z.B. bei Ressourcenengpässen oder Prozessänderungen.

  • Change Management aktiv betreiben: Verstehen, wie Veränderungen das gesamte System beeinflussen.

 

Vorgehen:

  • Systemanalyse und Prozessintegration: Das Team analysiert, wie die mobile App in bestehende Systeme (z.B. CRM, E-Commerce-Plattform) integriert werden muss. Auch der Einfluss auf andere Abteilungen wie Kundensupport oder Logistik wird berücksichtigt.

  • Interpendenzen erkennen: Wenn die App personalisierte Angebote macht, muss sie mit den Daten aus dem CRM System kommunizieren. Dabei wird das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Abteilungen und IT Systemen berücksichtigt um Fehler oder Ineffizienzen zu vermeiden.

  • Feedback Schleifen etablieren: Wie reagiert das System auf Änderungen? Wird die App gut angenommen? Gibt es positive oder negative Rückmeldungen, die das Design beeinflussen sollten? Diese Rückmeldungen fliessen in die Weiterentwicklung ein (Change Management).

  • Change Management: Das Projektteam berücksichtigt, wie die Einführung der App bestehende Prozesse verändert (z.B. Support Teams müssen auf diese Anfragen reagieren können) und entwickelt Strategien, um die Mitarbeiter auf diese Veränderungen vorzubereiten.

 

​Design Thinking

Nutzerzentrierte Problemlösungen kreativ und iterativ entwickeln.

 

Wichtige Aspekte im Projekt Management:

  • Nutzerbedürfnisse in den Mittelpunkt stellen: Anforderungen nicht nur technisch, sondern aus Sicht der Endnutzer erfassen. Wir nehmen den Kunden ernst.
  • Iteratives Vorgehen und Prototyping fördern: In Phasen entwickeln und testen, anpassen, verbessern. Dabei hat sich der hybride Ansatz (Das Beste aus sequenziellem und agilem Vorgehen) bestens bewährt.

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Teams aus verschiedenen Fachbereichen zusammenbringen.

  • Offenheit für neue Ideen: Auch "verrückte" Ideen zulassen, um Innovation zu ermöglichen.

 

Vorgehen:

  • Empathie-Phase: Zunächst wird mit potenziellen Nutzern gesprochen (z.B. durch Interviews oder Umfragen), um ihre Bedürfnisse und Schmerzpunkte zu verstehen. Die Fragen könnten lauten: " Was frustriert dich am meisten bei den bestehenden Apps?" oder "Welche Funktionen würdest du dir wünschen?".

  • Definition der Problemstellung: Basierend auf den Erkenntnissen aus der Empathie-Phase wird das Hauptproblem klar definiert, z.B. "Unsere Nutzer benötigen eine einfach zu bedienende App, die ihnen personalisierte Angebote in Echtzeit präsentiert."
  • Ideenfindung: In kreativen Workshops werden verschiedene Lösungen und Ideen entwickelt. Das Team lässt auch ungewöhnliche Ideen zu, um innovative Lösungen zu finden (z.B. Integration von Augmented Reality für einzigartiges Einkauferlebnis.
  • Prototyping: Ein erster Prototyp der App wird entwickelt, der nur die Kernfunktionen enthält. Dieser Prototyp wird an einer kleinen Gruppe von Nutzern getestet, um Feedback zu sammeln und die App kontinuierlich zu verbessern.

  • Testing: Der Prototyp wird weiter verfeinert, basierend auf den Ergebnissen der Tests. Auch hier sind regelmässige Feedback-Loops wichtig, um sicherzustellen, dass das Design die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer erfüllt.

Segelschiff mit Glühlampen für das Design Thinking